Glossar
- 6:2 FTS
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Fluortelomersulfonsäure, auch als H4PFOS bezeichnet. Eine chemische Verbindung aus der Gruppe der polyfluorierten (teil-fluorierten) Chemikalien, im Speziellen aus der Gruppe der Fluortelomersulfonsäuren
6
- ADONA
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Handelsname für 4,8-dioxa-3H-perfluorononanoate
A
- AFFF
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Aqueous Film Forming Foam, was im deutschen Sprachraum häufig mit wasserfilmbildendes Schaummittel übersetzt wird. AFFF-Schaummittel bilden aufgrund der enthaltenen Fluortenside einen wasserhaltigen Film zwischen Schaum und brennbarer Flüssigkeit. AFFF-Schaummittel sind ausschließlich zur Bekämpfung von Bränden unpolarer Flüssigkeiten (Öle, Kraftstoffe, Erdölprodukte, o.ä.) geeignet.
- Alkylgruppe
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Summenformel für kettenförmige Alkylgruppen lautet CnH2n+1, d.h. Alkylgruppe ist ein Oberbegriff für verschieden große Teile eines Moleküls
- AOF
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Adsorbierbares organisch gebundenes Fluor
- Atmosphärische Deposition
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Stoffflüsse aus der Erdatmosphäre, die die Erdoberfläche beeinflussen; zumeist handelt es sich dabei um die Ablagerung gelöster, partikelgebundener oder gasförmiger Luftinhaltsstoffe auf den Oberflächen biotischer oder abiotischer Systeme.
- Behandlung von PFT / PFC / PFAS – verunreinigtem Wasser, insbesondere Löschwasser
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Die Behandlung, oder Reinigung bzw. Dekontaminierung von mit PFC-belastetem Löschwasser ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die aufgrund der zumeist hohen PFC-Konzentrationen und komplexen Belastung von Löschwässern nicht oder nicht zuverlässig unter alleiniger Anwendung konventioneller Wasserreinigungsverfahren durchgeführt werden kann. Durch die Kombination mit dem von Cornelsen entwickelten PerfluorAd-Verfahren können entsprechende Wässer jedoch zuverlässig, ressourcenschonend und kostengünstig von PFC befreit werden.
B
- Bench Test
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Prüfstandsversuch im klein-skalarigen Maßstab, der zur Überprüfung der Korrektheit oder Zuverlässigkeit eines Entwurfs oder eines Modells dient
- BET-Methode
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Analyseverfahren zur Größenbestimmung der Oberflächen von porösen Festkörpern mittels Gasadsorption
- BMU
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Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
- Butylgruppe
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Summenformel C4H9, d.h. Alkylgruppe mit 4 Kohlenstoffatomen
- BV
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Bettvolumen; Maß für die Angabe von Filterlaufzeiten in [m³ Wasser / m³ Filtervolumen]
- C8
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Historischer Trivialname für PFOA
C
- COP
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Die Conference of the Parties ist das stimmberechtigte Gremium aus Regierungsvertretern der Mitgliedstaaten der Stockholm Convention.
- DOC
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Dissolved Organic Carbon, Summenparameter, der den im Wasser gelösten organischen Kohlenstoff beschreibt
D
- Entfernung von PFAS bzw. PFC aus Wasser
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Unter der Entfernung oder Rückgewinnung von PFC oder PFAS aus Wasser wird eine Reinigung von mit per- und polyfluorierten Chemikalien kontaminierter Wässer – zumeist Löschwasser – verstanden.
E
- F3
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Fluorine-free foams (Fluor-freie Feuerlöschmittel)
F
- FTOH
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Fluortelomeralkohole; eine zu den polyfluorierten Tensiden gehörende Stoffgruppe mit der allgemeinen Summenformel CF3(CF2)nCH2CH2OH
- FTSA
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Fluortelomersulfonsäure; eine zu den polyfluorierten Tensiden gehörende Stoffgruppe (z.B. 8:2 FTS mit der Summenformel C8F17CH2CH2SO3H)
- GAC
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Granulated Activated Carbon / granuläre Aktivkohle
G
- GenX
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Handelsname für eine Formulierung eines Polymerisationshilfsmittels, das Ammonium 2,3,3,3-tetrafluor-2-heptafluoropropoxy-propanoate enthält
- GFS-Wert
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Geringfügigkeitsschwellenwert; die für Grundwasser anzuwendenden Geringfügigkeitsschwellenwerte werden die für die Trinkwassergewinnung geltenden Qualitätsanforderungen und ökotoxikologische Kriterien berücksichtigt, wobei der jeweils niedrigere Wert entscheidend für eine Festlegung eines GFS-Wertes für das Grundwasser ist.
- GOW-Wert
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Gesundheitlicher Orientierungswert; Indikatorwerte zeigen an, dass ein normaler Zustand eines Systems dabei ist, in einen unnormalen bzw. instabilen Zustand überzutreten. Spezifische (gesundheitlich, technische, sensorische) Vorsorgewerte bieten auf der Basis wissenschaftlicher Informationen eine spezifische Orientierung wo sich das gestörte System auf einer Veränderungs- bis Gefährdungsskala befindet.
- H4PFOS
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Fluortelomersulfonsäure, auch als 6:2 FTS bezeichnet. Eine chemische Verbindung aus der Gruppe der polyfluorierten (teil-fluorierten) Chemikalien, im Speziellen aus der Gruppe der Fluortelomersulfonsäuren
H
- Immobilisierung von PFC (PFAS) – verunreinigten Böden
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Unter Zugabe geringer Mengen von RemBind wird das Elutionsverhalten von mit PFAS kontaminierten Bodens deutlich reduziert.
I
- Ingenieurtechnische Resilienz
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Fähigkeit eines komplexen technischen Systems, trotz massiver interner u./od. externer Störungen nicht vollständig zu versagen, sondern wesentliche Eigenschaften aufrechtzuerhalten und nach Beendigung der Störungen wieder in den Ausgangszustand zurückzukehren
- IPEN
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International POPs Elimination Network ist ein global agierendes Non-Profit Netzwerk mit Sitz in Schweden, in dem sich NGOs und Personen unter dem Slogan „a toxics-free future“ gemeinsam für eine Welt engagieren, in der giftige Chemikalien nicht mehr in einer Weise hergestellt oder verwendet werden, die die menschliche Gesundheit und die Umwelt schädigen.
- ITRC
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Der Interstate Technology and Regulatory Council (ITRC) ist eine in den USA staatlich geführte Assoziation mit Mitgliedern aus dem öffentlichen und privaten Sektor aus 50 Bundesstaaten, die sich zum Ziel gesetzt hat, Hindernisse für die Nutzung innovativer Technologien und Prozesse in den Bereichen Luft, Wasser, Abfall und Sanierung abzubauen. ITRC erstellt Dokumente und Schulungen, die das technische Wissen erweitern und vertiefen und die Entscheidungsfindung bei der Qualitätsregulierung beschleunigen, um die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu schützen.
- IX
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Ion Exchanger / Ionenaustauscher
- Kongenere
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Chemische Verbindungen, die aufgrund ihres Ursprungs oder ihrer Struktur in Beziehung stehen und häufig die gleiche Grundstruktur aufweisen, jedoch unterschiedliche chemische, physikalische und toxikologische Eigenschaften haben können.Kongenere Chemische Verbindungen, die aufgrund ihres Ursprungs oder ihrer Struktur in Beziehung stehen und häufig die gleiche Grundstruktur aufweisen, jedoch unterschiedliche chemische, physikalische und toxikologische Eigenschaften haben können.
K
- Kurzkettige PFC
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Auch als Kurzketter oder short-chain PFAS bezeichnete Gruppe der PFC, deren Alkylkette bis maximal 6 Kohlenstoff-Atome aufweist (Hinweis: es gibt verschiedene, jedoch keine allgemeinverbindliche Definition der Kettenlänge der kurzkettigen PFCs).
- Langkettige PFC
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Auch als Langketter oder long-chain PFAS bezeichnete Gruppe der PFC, deren Alkylkette mindestens 6 Kohlenstoff-Atome aufweist (Hinweis: es gibt verschiedene, jedoch keine allgemeinverbindliche Definition der Kettenlänge der langkettigen PFCs).
L
- Löschwasser-Behandlung
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Auch als Löschwasser-Reinigung bezeichnet. Die gezielte Reinigung von zumeist mit PFC (PFAS) belasteten Löschwässern. Die Löschwasser-Behandlung erfolgt unter Anwendung geeigneter Wasserreinigungstechnologien. Dieses ist nach derzeitigem Stand die kombinierte Anwendung aus dem PerfluorAd-Verfahren mit einem anschließenden Einsatz von GAC zur Endreinigung des zuvor weitestgehend von PFC befreiten Wassers.
- Löschwasser-Reinigung
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Artverwandte Bezeichnung für eine Löschwasser-Behandlung. Mit PFC (PFAS) verunreinigte Löschwässer werden unter Anwendung einer Kombination der PerfluorAd-Technologie mit konventionellen Adsorptionsverfahren von Schadstoffen befreit, um die derart gereinigten Wässer in einem ökologisch einwandfreien Zustand in die Vorflut ableiten zu können.
- MLB
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Mobile Löschwasser-Behandlungsanlage
M
- Mobile Löschwasser-Behandlungsanlage
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Wasserbehandlungsanlage nach dem PerfluorAd-Verfahren von Cornelsen, welche als mobile Technologie für einen unmittelbaren Einsatz bei Brandereignissen zur Verfügung steht. Die MLB reinigt PFC-verunreinigte Löschwässer am Ort des Brandgeschehens und macht eine Verbrennung dieser Wässer in einer Hochtemperaturverbrennung unnötig. Die MLB zeichnet sich daher als ressourcenschonende, effiziente und kostenoptimale Technologie für einen „Vor-Ort-Einsatz“ am Brandort aus.
- Per- and polyfluorinated Alkyl-Substances
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Englische Bezeichnung für die im deutschen Sprachraum bekannten per- und polyfluorierten Chemikalien, die ferner als PFC, PFAS sowie per- und polyfluorierte Alkyl-Substanzen bezeichnet werden.
P
- Per- und polyfluorierte Chemikalien
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Gruppe von okölogisch und humantoxisch relevanten Substanzen, die auch mit PFC oder PFAS bezeichnet werden.
- PerfluorAd
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Von Bruzzano und Cornelsen entwickelte Technologie zur Reinigung von PFC (PFAS) -belasteten Wässern, insbesondere von Grundwässern, Löschwässern, Deponiesickerwässern, industriellen und gewerblichen Abwässern, etc. die mit erhöhten PFC-Konzentrationen und/oder hohen organischen Hintergrundgehalten belastet sind.
- Persistenz
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Beständigkeit chemischer Verbindungen gegenüber einem chemischen, physikalischen und biologischen Abbau, die bei einem fortschreitenden Eintrag persistenter Verbindungen in die Umwelt, dort zu einer Anreicherung führt.
- PFAA
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Perfluoroalkyl Acids / Perfluorierte Chemikalien
- PFAS
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Per- und Polyfluoralkyl-Substanzen (dieses Akronym wird im englischen Sprachraum sowie in wissenschaftlichen Publikationen genutzt); im Englischen als Per- and polyfluorinated Alkyl-Substances oder Per- and polyfluoro Alkyl-Substances bezeichnet
- PFBA
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Perfluorbutansäure
- PFBS
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Perfluorbutansulfonsäure
- PFC
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Per- und Polyfluorierte Chemikalien (dieses Akronym wird im deutschen Sprachraum verwendet; im englischen Sprachraum und in wissenschaftlichen Publikationen steht für „Perfluorcarbon“, d.h. ausschließlich für perfluorierte Substanzen)
- PFCA
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Perfluoroalkyl Carboxlylic Acids / Perfluorierte Carbonsäuren
- PFDeA
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Perfluordekansäure
- PFDeS
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Perfluordekansulfonsäure
- PFDoA
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Perflordodekansäure
- PFECA
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Perfluoroether Carboxylic Acids
- PFESA
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Perfluoroether Sulfonic Acid
- PFHpA
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Perfluorheptansäure
- PFHpS
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Perfluorheptansulfonsäure
- PFHxA
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Perfluorhexansäure
- PFHxS
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Perfluorhexansulfonsäure
- PFNoA
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Perfluornonansäure
- PFNoA
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Perfluornonansäure
- PFOA
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Perfluoroktansäure
- PFOS
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Perfluoroktansulfonsäure
- PFOSA
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Perfluoroktansulfonsäureamid
- PFPeA
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Perfluorpentansäure
- PFPeS
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Perfluorpentansulfonsäure
- PFSA
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Perfluoroalkanesulfonic Acids / Perfluorierte Sulfonsäuren
- PFT
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Perfluorierte Tenside (Akronym wird ausschließlich im deutschen Sprachraum verwendet); Unter-Gruppe der PFCs oder PFASs, die Kongenere wie PFOS, PFOA, PFHpS, PFHpA, PFHxS, PFHxA, PFPeS, PFPeA, PFBS, PFBA etc. enthält
- POP
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Persistent Organic Pollutents, im deutschen Sprachgebrauch vielfach übersetzt mit persistente organische Schadstoffe, deren Einstufung durch die Stockholm Convention erfolgt.
- Precursor-Substanzen
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Im Zusammenhang mit PFC bzw. PFAS auch als Vorläufer-Substanzen bezeichnet. (PFAS-) Precursor-Substanzen werden unter natürlichen Umweltbedingungen abgebaut, bis eine persistente perfluorierte Substanz zurückbleibt.
- Sorbens
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sorbierender Stoff oder auch Sorptionsmittel (z.B. Aktivkohle)
S
- Stockholm Convention
-
Das Stockholmer Übereinkommen – oder auch POP-Konvention – ist eine Initiative der United Nations Environment Programme (UNEP) über POPs (persistente organische Schadstoffe) und legt völkerrechtlich bindende Verbots- und Beschränkungsmaßnahmen für bestimmte langlebige organische Schadstoffe fest.
- Sustainable Development Goals (SDG)
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Die 17 Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung 2015-2030 sind politische Zielsetzungen, die der weltweiten Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer und ökologischer Ebene dienen sollen. Das Ziel 6 (6. SDG) definiert u.a. die Verbesserung der Wasserqualität, die Umsetzung einer integrierten Bewirtschaftung der Wasserressourcen und den Schutz der wasserverbundenen Ökosysteme.
- Technologie-Benchmark
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Vergleich von Technologien u./od. Prozessen untereinander, unter Betrachtung eines festgelegten Bezugswertes
T
- TFA
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Trifluoressigsäure; kurzkettige Verbindung aus der Gruppe der PFCAs
- TOP
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Total Oxidizable Precursor / Gesamtheit der oxidierbaren Vorläufersubstanzen
- TW-Leitwert
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Besorgniswerte gelten als wissenschaftlich basierte Höchstwerte, deren Überschreitung mit einer konkreten, wissenschaftlich begründbaren Besorgnis für die Gesundheit bzw. die Stabilität von Systemen einhergehen würde. Besorgniswerte werden in der regulatorischen Umsetzung als Leitwerte bezeichnet. In diesem Zusammenhang stellt der TW-(Trinkwasser)Leitwert einen toxikologisch abgeleiteten gesundheitlich lebenslang duldbaren Wert dar.
- TWI
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Tolerable weekly intakes / tolerierbare wöchentliche Aufnahmemenge
- ubiquitär
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allgegenwärtig, überall verbreitet
u
- UQN
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Umweltqualitätsnorm; gemäß Oberflächengewässerverordnung die Konzentration eines bestimmten Schadstoffs oder einer bestimmten Schadstoffgruppe, die in Wasser, Schwebstoffen, Sedimenten oder Biota aus Gründen des Gesundheits- und Umweltschutzes nicht überschritten werden darf.
U
- Zentrum für Reinigung von Feuerwehrfahrzeugen
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Die Cornelsen Umwelttechnologie GmbH betreibt an ihrem Standort in Essen (NRW) eine behördlich genehmigte Anlage zur Reinigung von Einsatzfahrzeugen der Feuerwehren, um aus diesen PFC-Verunreinigungen zu entfernen. Die Feuerwehrlöschfahrzeuge werden gereinigt und das dabei anfallende PFC-belastete Spülwasser in einem darauffolgenden Behandlungsschritt gereinigt. Der Reinigungsvorgang wird als Dienstleistung durchgeführt.